fkon-ui

SAP als MES nutzen mit fkon UI

Verkaufsargumente von Third-Party MES-Systemen

Haben Sie ein SAP-System in Ihrem Unternehmen im Einsatz? Haben Sie sich schon einmal gefragt, ob zur optimalen Gestaltung der eigenen Produktionsprozesse die Einführung eines zusätzlichen Manufacturing Execution System (MES) parallel zum bestehenden SAP-System notwendig ist? Wenn ja, dann sind Sie im Rahmen Ihrer Recherche vermutlich immer wieder auf die gleichen Vorteile zur Implementierung eines zusätzlichen MES gestoßen.

Mit Hilfe dieser genannten Vorteile werden die damit verbundenen hohe Anschaffungskosten und Implementierungsaufwände gerechtfertigt. Schließlich versprechen die Vorteile für Unternehmen einen enormen Nutzen.

Gleichzeitig werden diese Vorteile bzw. Verkaufsargumente jedoch auch als Unique Selling Proposition (USP) dargestellt, als ob man zum Erreichen des beschriebenen Nutzens definitiv auf ein MES angewiesen ist.

Zugleich wird argumentiert, dass die Einführung eines MES ein wichtiger Schritt für die Digitalisierung bzw. zur Digital Transformation von Unternehmen beitragen würde. Das sind wichtige Verkaufsargumente, da sie eben auch genau den Schmerz von Unternehmen ansprechen, die den dringenden Drang verspüren, sich hinsichtlich der Digitalisierung weiterentwickeln zu müssen.

Das ist alles soweit schön und gut. Doch braucht man für diesen Zweck ein MES?

In diesem Artikel wollen wir die Verkaufsargumente nennen, die als Alleinstellungsmerkmale für Manufacturing Execution Systems kommuniziert werden, um deren Nutzen hervorzuheben. Daneben zeigen wir außerdem auf, wie wir mit unserem fkon Ansatz die gleichen Mehrwerte kosteneffizient schaffen: der Ansatz, der SAP stets als führendes System und Digital Core für die Prozesse eines Unternehmens versteht.

Verkaufsargument: mit einem MES werden Daten in Echtzeit erfasst und überwacht

Ein Hauptvorteil ist die Datenverarbeitung in Echtzeit, weswegen Manufacturing Execution Systems in Zeiten der Digitalisierung als nahezu unabdingbar bezeichnet werden. Daten werden in Echtzeit geladen, in Echtzeit verarbeitet und in Echtzeit gebucht.

Vielleicht kennen Sie Prozesse aus dem eigenen Unternehmen, die noch überwiegend papierbasiert gehandhabt werden. Oder auch Prozesse, bei denen man nur teilweise mit Medienbrüchen zu kämpfen hat.

Alle nicht vollständig digitalisierten Prozesse haben gemeinsam, dass die damit einhergehenden manuellen Tätigkeiten nicht wertschöpfend sind, dafür aber einen hohen Arbeitsaufwand bedeuten und zugleich fehleranfällig sind. Und nicht zuletzt: die Daten sind nicht in Echtzeit, sondern zeitversetzt verfügbar.

Schließlich sind Unternehmen von dem Vorteil sehr angetan, dass die Daten mit Hilfe von den digitalisierten Prozessen eines MES in Echtzeit verfügbar sind. Zugleich verstehen die Unternehmen dann die Einführung eines MES als entscheidenden Schritt in Richtung Digital Transformation.

Auch so manches Unternehmen, das bereits viele Prozesse digitalisiert und im SAP-Standard abgebildet hat, wird ebenfalls von den Echtzeitprozessen der modernen MES-Oberflächen träumen, weil im Gegensatz dazu das Unternehmens die überladenen und schwerfälligen SAP-Standardtransaktionen einsetzt.

Was wäre aber, wenn wir Ihnen sagen würden, dass Mitarbeitende aus der Produktion keine Mengen- und / oder Zeitbuchungen auf Papier erfassen müssen? Dass sich User auf dem Shopfloor nicht im SAP GUI anmelden müssen, um die Rückmeldung über die CO11N zu buchen?

Was wäre, wenn wir Ihnen sagen würden, dass die Rückmeldedaten in Echtzeit im Fertigungsauftrag des SAP-Systems zur Verfügung stehen, sobald der Mitarbeitende in seine Tasche greift, sein mobile Device hervorholt und dort die Buchung über eine App-artige Oberfläche durchführt? Darüber hinaus diese Oberfläche nicht nur modern und intuitiv zu bedienen ist, sondern auch noch maßgeschneidert auf Ihren Unternehmensprozess passt?

Wir machen genau das mit unserem Know-How möglich und benötigen dafür keine separate Serverhardware, sondern schöpfen lediglich die Möglichkeiten ihres SAP ECC oder S/4 HANA Systems voll aus. Mit fkon UI, unserem integrierten SAP Add-on, erstellen wir plattformunabhängige Oberflächen, die als Grundlage von digitalisierten Prozessen dienen.

Wären Sie dann der Digitalisierung bereits ein großen Schritt näher gekommen?

Verkaufsargument: das MES ist die zentrale Datendrehscheibe für die Produktionsplanung, -steuerung und Überwachung

Es steht außer Frage, dass MES nach heutigem Stand der Entwicklung in der Lage sind MRP-Läufe durchzuführen und anhand der Kapazitäten und Produktionsbedarfe die Fertigungsaufträge und Vorgänge auf einzelne Arbeitsplätze zu planen.

Auch dass zu den Basisfeatures eine Dokumentenverwaltung zählt, mit der über das MES produktionsbegleitende Dokumente zur richtigen Zeit am richtigen Ort über eine ansprechende Oberfläche aufgerufen werden können, steht ebenfalls nicht zur Debatte.

Manche Systeme gehen sogar soweit, dass eine entsprechende Personaldatenverwaltung integriert ist, Features aus dem Qualitätsmanagement vorhanden sind oder Instandhaltungsaufgaben darüber abgewickelt werden können.

Technologisch und von den Features sind die Systeme mittlerweile wirklich so weit, dass man diese „System“ nennen kann.

Die Frage ist nur, wie kommen die Daten dorthin, die zum Betrieb der ganzen Features und Prozesse notwendig sind?

In der Regel werden die Daten dann zuerst in SAP gepflegt, da beispielsweise auch andere notwendigen Daten, wie z. B. Kundenaufträge oder Abrufe bereits in SAP vorliegen, und die jeweiligen Systeme dafür keine separaten Module dafür haben. In SAP machen die Daten schließlich auch Sinn, da nachgelagert zum Kundenauftrag ja schließlich auch die Lieferung und Rechnung gebucht werden soll.

Folglich müssen die Daten in beiden Systemen redundant gehalten werden. Das bedeutet, dass auch in aller Regel bidirektionale Schnittstellen betrieben werden müssen, um einerseits beispielsweise Bedarfe an das MES zu übergeben und Rückmeldungen seitens des MES in SAP zu empfangen.

Schnittstellen zu SAP sind in den neusten Manufacturing Execution Systemen zwar im Standard enthalten, wobei es sich dabei jedoch lediglich um standardisierte Verfahren handelt.

Vorgefertigte Schnittstellen, die via Plug-And-Play funktionieren, dürften eher die Seltenheit sein. Zwar lassen sich Unternehmen und dessen Prozesse bis zu einem gewissen Grad standardisieren, aber die meisten Prozesse und Schnittstellen müssen dann eben doch dazu programmiert werden.

Neben der initialen Schnittstellenprogrammierung (und zukünftig anfallenden Wartungsaufwänden) müssen die Schnittstellen zudem in einem konsequenten Monitoringprozess überwacht werden. Nicht zuletzt werden Spezialisten aus beiden Welten (MES und SAP) benötigt.

Wenn Sie bereits Erfahrungen mit SAP gesammelt haben, wird Ihnen wahrscheinlich aufgefallen sein, dass SAP die folgenden Features in seinem Standard enthält:

  • ein integriertes Modul für Qualitätsmanagement,
  • ein integriertes Instandhaltungsmodul,
  • eine integrierte Dokumentenverwaltung
  • als auch selbstverständlicherweise ein Modul zur Produktionsplanung und -steuerung.

Wir verstehen SAP als den digital core Ihres Unternehmens, in dem primär Prozesse gecustomized, Stammdaten gepflegt und auch Bewegungsdaten erfasst werden. Wo wir im Standard mit dem Customizing aufhören, fangen wir mit Programmierung an, um ihre Prozesse maßgeschneidert abzubilden und dort zu automatisieren, wo es sinnvoll ist. Und das ganze natürlich auch auf Oberflächen, die an das 21. Jahrhundert erinnern und von mobilen Devices, als auch stationären Terminals verwendet werden.

Oder zusammengefasst: wir erweitern das ERP-System um MES-Funktionalitäten (und nicht umgekehrt)!

Würden Sie mit dem Wissen immer noch ein Third-Party MES brauchen?

Verkaufsargument: mit Hilfe des MES lassen sich Daten zu Kennzahlen verdichten und visualisieren

Moderne Manufacturing Executions Systems haben bereits vordefinierte Sets an Key Performance Indicators (KPI) in ihrem Standardrepertoire enthalten. Neben der Formelberechnung und Definition der Datenherkunft sind ebenfalls anschauliche Dashboards im MES vorhanden, in der die KPIs visualisiert werden.

Grundvoraussetzung hierfür sind wiederum die Stamm- und Bewegungsdaten, die im jeweiligen System vorliegen müssen. Das Third-Party MES muss also als zentrale Datendrehscheibe aufgesetzt werden, was zu den Problematiken, wie z. B. das Implementierung und Warten bidirektionaler Datenschnittstellen, aus dem zuvor genannten Verkaufsargument führt.

Können die Standardkennzahlen aus den MES auch angepasst werden? Was ist, wenn die Datenquelle für eine Kennzahl aufgrund eine Prozessvariante geändert werden muss? Können MES vom Unternehmen selbstdefinierte Kennzahlen ebenfalls abbilden? Können bestehende Standardkennzahlen um unternehmenseigene Logiken erweitert werden?

Vielleicht sind diese Funktionen im MES vorhanden – in jedem Fall werden diese jedoch nicht ohne zusätzlichen Programmieraufwand auskommen.

Würde es dann vielleicht ohnehin mehr Sinn machen, direkt die Daten im ERP anhand der definierten Formeln zu berechnen und als Kennzahl zu verdichten?

Als wir weiter oben im Text das Verkaufsargument zur Datenverfügbarkeit und die Durchführung von Buchungen in Echtzeit beleuchtet hatten, haben wir bereits beschrieben, dass wir mit fkon UI moderne und intuitiv zu bedienende geführte Dialoge erstellen können. Die von mobile Devices betriebenen Oberflächen können ohne zusätzliche Schnittstelle und in Echtzeit Daten aus SAP lesen und buchen. Somit sind die Voraussetzung für die notwendige Datenlage von Kennzahlen bereits geschaffen.

Darüber hinaus sind wir im Stande, mit Hilfe von fkon UI und vergleichbar geringem Aufwand, ebenfalls sehr anschauliche Charts und Dashboards zur Visualisierung von KPIs zu erstellen.

Wenn also ohnehin Programmieraufwand notwendig ist, warum diesen Aufwand nicht gleich in ihr SAP investieren?

Außerdem: wenn Sie bereits ein SAP-System haben, das bereits mit der schnellsten und weltbesten Datenbank betrieben wird, nämlich der In-Memory HANA Datenbank, können Daten zur Berechnung der KPIs aus Performancegründen tatsächlich in Echtzeit gelesen und aggregiert werden, ohne zuvor in Hintergrundprozessen eine Verdichtung vorzunehmen. Welches Third-Party MES kann sich aktuell mit der Performance der HANA Datenbank messen?

Verkaufsargument: mit einem MES können Maschinen miteinander vernetzt und in Echtzeit Maschinendaten verarbeitet werden

Für einen hohen Grad der Prozessautomation gibt es einige MES, die bereits mit standardisierten Protokollen auf Daten von Maschinen zugreifen können, um neben automatisierten Gutteilbuchungen auch Störmeldungen zu erfassen.

Aus unserer Sicht können hier Manufacturing Execution Systeme klar punkten! Die Integration von Maschinen an das MES ist insofern einfacher, weil MES eine separater Serverhardware bedürfen und auch clientseitig mit einer speziellen Software darauf zugreifen. Auf den jeweiligen Rechnern ist also ohnehin eine Software installiert, die dann ggfs. serielle Schnittstellen oder andere Interfaces maschinennah auslesen und die Daten an den Server schicken kann.

Wir haben ebenfalls schon Software für Clients entwickelt, die maschinennah Daten über eine serielle Schnittstelle austauschen, um mit SAP zu kommunizieren. Diese clientseitigen Programme werden dann von unserer Seite maßgeschneidert auf den jeweiligen Anwendungsfall entwickelt.

Ist die Maschine über einen Webservice erreichbar, so können wir auch direkt von SAP darauf zugreifen. Je nach Anwendungsfall setzen wir auch unser standardisiertes fkon Instrument Interface (FII) ein, um Daten von Maschinen auszulesen und in SAP zu buchen.

Für den speziellen Fall, um Maschinendaten in Echtzeit zu verarbeiten, kann ein MES durchaus sinnvoll sein. Handelt es sich jedoch um einige wenige verschiedene Maschinentypen, können wir jedoch auch eine individuelle Schnittstelle für Ihren Prozess entwickeln.

Fazit zur Erweiterung von SAP um MES-Features mit Hilfe von fkon UI

In diesem Artikel haben wir die Hauptverkaufsargumente von Manufacturing Execution Systems aufgelistet und erläutert, wie moderne Systeme die Produktionsplanung und -steuerung optimal unterstützen.

Wer jedoch bereits ein SAP-System in seinem Unternehmen einsetzt, sollte kritisch prüfen, ob die hohen Anschaffungskosten eines separaten MES tatsächlich mit dem daraus resultierenden Nutzen zu rechtfertigen ist.

Unserer Erfahrung nach sind Unternehmen daran interessiert, ihre Prozesse zu digitalisieren und nicht wertschöpfende manuelle Tätigkeiten zu eliminieren. Die Arbeit fängt deshalb aus unserer Sicht bei der Prozessanalyse an, aus der fragmentierte Prozesse hervorgehen und Potenziale herausgearbeitet werden, wie Prozesse digitalisiert werden können.

Für die Digital Transformation tragen unserer Erfahrung nach maßgeblich moderne und intuitiv zu bedienende Oberflächen bei, um überall dort Daten zu erfassen, wo es notwendig ist und gleichzeitig die Buchungsdisziplin und Prozesssicherheit zu steigern.

Die Einführung eines MES ist keine Abkürzung, um an der eigenen Prozessanalyse und Stammdatenpflege vorbeizukommen!

Sind die Prozesse einmal aus Datensicht in SAP richtig eingestellt und werden mit einfach zu bedienenden Transaktionen über mobile Devices betrieben, dann hat ein Unternehmen erst den Status Quo erreicht, um sich die Frage zu stellen, ob die Prozesse tatsächlich so komplex sind, dass die Einführung eines Third-Party MES notwendig ist. Oder ob im Rahmen der Digitalisierungen bereits alle Ziele erfüllt sind, oder ob noch bestehende Gaps mit dedizierten Eigenentwicklungen abgedeckt werden.

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Autor: Johannes Schuh, SAP Senior Developer / Product Manager | erstellt am: 28.06.2022 | aktualisiert am: 27.02.2024